Landesmeisterschaft. Alle sind da: die Paare, die Wertungsrichter, der Chairman und die Zuschauer. Nur vom ausrichtenden Verein steht einsam und allein der Turnierleiter auf der Fläche. Er ist ratlos. Verzweifelt. Und wacht dann auf.
Am nächsten Morgen, dem 27. Februar 2016, Tag der LM Senioren II und IV Standard in Dannstadt, konnte Jürgen Zach über diesen Albtraum schon wieder lachen. Denn wenn der Grün-Gold-Casino Ludwigshafen ein Turnier ausrichtet, dann läuft das ganz anders:
Monate vorher ist der Saal gebucht. Wochen vorher trifft sich der Vorstand, um die diversen Aufgaben zu verteilen. Was heißt verteilen: Da wird eine Liste mit Aufgaben verlesen, und fast noch ehe der „Verleser“ ausgesprochen hat, hat sich schon ein Freiwilliger gemeldet, der noch dazu genau weiß, was er zu tun, wie viel wovon er zu besorgen oder wann was abzuliefern hat. Das geht ruckzuck. Für jemanden, der zum ersten Mal dabei ist, ein Erlebnis.
Der Aufbau am Vorabend läuft wie am Schnürchen, auch wenn er diesmal sehr spontan auf den Vorvorabend verlegt werden musste. Der Bestuhlungsplan steht längst, die Tischdeko ist zum Teil schon vorbereitet, die Damen von der Kuchentheke wissen sowieso ganz genau, was sie wo haben wollen. Für Unruhe sorgt lediglich der Hausmeister, wenn er mal wieder spurlos verschwunden ist oder die Verständigung nicht so recht klappt.
Am Tag X steht dann eben nicht nur der Turnierleiter um Punkt 9 auf der Matte, sondern jeder, der nach Arbeitsplan eingeteilt ist. Mindestens. Dann werden Brötchen geschmiert, die Kaffeemaschine angeworfen, die Kuchentheke wird bestückt, die Blumenvasen dekoriert, PCs hochgefahren und die Musikanlage angeworfen. Und dann kommen schon die ersten Paare.
53 waren es bei dieser LM. Sie und die 150 Zuschauer haben während der ca. 8 Stunden, in denen die 7 Turniere getanzt wurden, 22 Kuchen gegessen und alles andere, was die Küche so zu bieten hatte –bis auf den letzten Krümel. 53 Flaschen Heinz-LM-Ketchup wurden verteilt, 7 Pokale vergeben, 4 Flaschen Wein und 2 Blumensträuße überreicht. 30 Paare haben das Angebot angenommen, sich von Herrn Detzner von der Fotografischen Gesellschaft Ludwigshafen porträtieren zu lassen. Wie viele Fotos die anderen Herren von der FGL, Herr Kottmann, Herr ter Weeme und Herr Heinrichs, geschossen haben, wird sich herausstellen, sobald die Bilder bearbeitet und freigegeben wurden.
Wie viele Titel Ralf gespielt, wie viele Witze Jürgen erzählt hat, wie viele Kilometer die Küchen-Crew und das Saal-Team zurückgelegt haben, wie viele Tassen Kaffee, Flaschen Wasser etc. ausgeschenkt wurden … keine Ahnung. Klar, an manchen Stellen hat’s schon mal gehakt. Da gab es einen Engpass bei den Startlisten und natürlich ist der Rechner abgestürzt, aber nichts, womit die Damen vom Turnierbüro, Timo, der „Herr der Rechner“, oder die Leute vom Service nicht fertig geworden werden.
Denn wenn die letzten Paare „rausgekehrt“ werden müssen und ein Wertungsrichter ausdrücklich darum bittet, wieder angefordert zu werden, dann kann es so schlimm nicht gewesen sein. Im Gegenteil: Ob das die Wertungsrichter waren oder der Chairman, Herr Nicolai, Frau Lindemann oder Frau Reichenbach vom TRP, die Fotografen von der FGL, die das Turnier den ganzen Tag begleitet haben, oder die vielen Tanzpaare und Zuschauer – immer wieder war zu hören: Tolles Ambiente! Super Atmosphäre! Hat Spaß gemacht! Vielen Dank! Sogar der Hausmeister vom Zentrum Alte Schule schien am Abend dann doch noch ganz zufrieden mit uns.
Wieder mal hat unser kleiner Verein ein Turnier auf die Beine gestellt, um das uns so manch großer Verein beneidet. Und unser Turnierleiter hat keine Albträume mehr.
(mp – 3.3.2016)
Interessante Fotos finden sie über die folgenden Links:
Fotos von Sebastian Heinrichs Passwort: Tanz-2016)