Die Digitalisierung des Tanzens hat sich das Präsidium des TRP auf die Fahne geschrieben. Für die Landesmeisterschaften bedeutet das ab 2018: vereinfachen, straffen, vereinheitlichen. Aus diesem Grund wurden für die Landesmeisterschaften 2018 nur sieben Termine angesetzt statt neun im Jahr 2017 – mit entsprechend mehr Turnieren pro LM-Tag.
Damit das reibungslos funktioniert, stellt der TRP alles zur Verfügung: Turnierleitung, Turniertechnik, Musik. Fürs Drumherum darf der ausrichtende Verein sorgen, ach ja, und tanzen müssen die Paare immer noch möglichst analog.
Dass der GGC das Drumherum beherrscht, beweisen wir seit Jahren regelmäßig. Am Freitagabend, 9.3.2018, rückten die GGCler also ins Bürgerhaus Oppau ein, um die Küche zu bestücken, den Saal zu schmücken und die Kuchentheke aufzubauen. Mit dabei aber diesmal auch zwei Abgesandte des TRP, die die technischen Gerätschaften aufgebaut haben, die es braucht, um so ein Turnier korrekt abzuwickeln. Für uns nicht nur eine Vereinfachung, sondern auch eine Beschleunigung, da mehr GGC-Hände für so profane Aufgaben wie Tische stellen zur Verfügung standen.
Vereinfachung und Straffung auch am Turniertag selbst: Da wir niemanden für die Turnierleitung, Protokoll etc. freistellen mussten, hatten wir zusätzliche Kräfte zur Verfügung. Springer waren eingeplant. Als ein Wertungsrichter ausfiel, konnten wir mit unserem Vereins-WR Klaus Simon aushelfen (Vielen Dank, Herr Simon!). Als die vom TRP bereitgestellte Musik nicht ausgereicht hat – Timo hatte vorgesorgt. Manches Paar, besonders aus den unteren Klassen, hätte sich aber vielleicht hin und wieder etwas einfacher zu hörende bzw. zu tanzende Musik gewünscht.
Apropos Musik: Den Kapellmeister durfte übrigens der Verein stellen. Das ist nämlich ein echter Knochenjob, der ständige Konzentration erfordert und bei dem keine Pausen drin sind. Ralf Huber hat das mit Bravour gemeistert, und das, obwohl er sich auf einen neuen Turnierleiter und dessen Wünsche einstellen musste – und kaum Zeit hatte, etwas zu essen.
Straffung – na ja. Die Turnierleitung hatte einen strammen Zeitplan vorgegeben und den auch durchgezogen. Alle Turniere sind pünktlich gestartet, elf Turniere waren um fünf Uhr durch. Gut, dass Tänzer es nicht krummnehmen, wenn der Turnierleiter im Eifer des Gefechts mal einen Namen verdreht. Schlecht für den Verein, dass den Zuschauern und den Paaren kaum Zeit blieb, sich mit Kaffee, Kuchen, Würstchen oder Getränken zu versorgen und so ein bisschen Geld in die Vereinskasse zu spülen.
Bleibt der Punkt Vereinheitlichung. Nicht mit dem GGC! Wenn wir ein Turnier ausrichten, dann auf unsere Weise – in einem liebevoll geschmückten Saal, mit köstlichen Kuchen, originellen Antrittsgeschenken für die Paare (Heinz-TRP-Ketchup) und einem Pokal für die Sieger. Die Paare wissen das zu schätzen, die Zuschauer auch – wie immer gab es reichlich Lob – und offensichtlich auch der TRP, sonst würde man uns ja nicht regelmäßig mit der Ausrichtung einer LM betrauen.
Fazit: Das Konzept hat prima funktioniert. Das digitale Turnierprogramm, die Wertung mit Digis, die Anzeige der Rundenauslosung am Bildschirm – das erleichtert die Arbeit, spart Zeit, verhindert u.U. Fehler. Eine Möglichkeit, die Ergebnisse aller Turniere digital anzuzeigen, wird sich sicher auch noch finden. Die Zusammenarbeit mit den Herren vom TRP war angenehm und entspannt. Ein bisschen Entschleunigung käme dem Verein zugute, aber auch den Paaren. Wenn Doppelstarts erwünscht sind, muss man den Paaren Zeit zum Verschnaufen gönnen. Bleibt die Frage, ob ein bewährtes Turnierleitungsteam wie das des GGC, das viele Jahre lang zuverlässig LMs durchgeführt hat, das unter den Voraussetzungen nicht genauso hingekriegt hätte. Denn, wie ein Zuschauer bemerkte: Die charmanten Sprüche von Herrn Zach, die fehlen schon.
Und hier gibt's noch ein paar Links zum anklicken: Bericht des TRP, Fotos des TRP und Turnierergebnisse.
(mp, 12.3.2018)